Berkshire Hathaway Chef in Interviewlaune

Warren Buffett: Weitere Bankpleiten und günstige japanische Aktien

GoldGeldWelt Redaktion - 18.04.2023

Warren Buffett glaubt an weitere Bankpleiten. An den Aktien der Bank of America will die Investmentlegende aber festhalten.  Beteiligungen an japanischen Handelsunternehmen plant der Berkshire Hathaway-Chef sogar auszubauen – weil sie zum Value-Konzept passen.

Buffett hält es für wahrscheinlich, dass weitere US-Banken insolvent werden. „Wir sind noch nicht durch mit den Bankenpleiten“, sagte der Chef von Berkshire Hathaway in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNBC. Krisengeschüttelte Bankaktien seien derzeit keine sinnvolle Investition. Zwar glaubt der Investmentguru nicht, dass die Regierung strauchelnde Banken vollständig fallenlassen könnte wie damals im Fall Lehmann.

„Sie werden die Aktionäre nicht retten“

Staatliche Maßnahmen würden jedoch vor allem die Einleger schützen. „Sie werden die Aktionäre nicht retten“, sagte Buffett im Hinblick auf die angeschlagene First Republic Bank. Das Geld der Sparer hält der Berkshire Hathaway Chef dagegen für sicher. Entscheidungen der Führungsriege von Kreditinstituten sollten seiner Ansicht nach nicht zu einer Situation führen, in der „die gesamte Bevölkerung der Vereinigten Staaten wegen etwas in Panik gerät, worüber sie nicht in Panik geraten muss“.

Auch im Berkshire Hathaway Portfolio befinden sich Finanztitel. Die Bank of America (WKN: 858388, ISIN: US0605051046) macht sogar 9,1 % des Portfolios aus. Die Holding besitzt 12,9 % der Aktien des Unternehmens. Im Interview mit CNBC erklärte Buffett, dass es hier „vor vielen Jahren“ zu einem „sehr anständigen Deal“ für Berkshire Hathaway gekommen sei. Er wolle die Aktie nicht verkaufen.

Bank of America: 15 Milliarden USD neue Kundengelder

Dies muss nicht nur auf das gute Verhältnis zwischen Buffett und BoA CEO Brian Moynihan zurückzuführen sein. Großbanken profitieren durchaus von den Schwierigkeiten der Institute aus der zweiten und dritten Reihe. So berichtete Bloomberg kürzlich, dass der Bank of America nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank rund 15 Milliarden USD an neuen Kundengeldern zuflossen.

Buffett äußerte sich in einem Interview mit der japanischen Publikation „Nikkei“ in der vergangenen Woche auch zu seinen Plänen auf dem japanischen Aktienmarkt. Zuletzt belief sich der Anteil des Landes am Berkshire Hathaway Portfolio auf lediglich 1,27 %. Demnach wurden bestehende Beteiligungen an fünf japanischen Handelsunternehmen bereits erhöht: Itochu, Marubeni, Mitsui, Mitsubishi und Sumitomo. Buffett prüft offenbar weitere Optionen in Japan.

Der Einstieg bei den Handelsunternehmen hatte bei manchen Beobachtern für Verwunderung gesorgt. Die Unternehmen sind zum Teil über 100 Jahre alt und gelten als sehr altmodisch. Mitsubishi Corp etwa ist in sehr unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel Finanz- und Bankwesen, Energie, Chemie und Nahrungsmittel, Maschinenbau und Bergbau aktiv. Zuletzt hatte das Unternehmen verkündet, verstärkt in Lithium- und Nickelprojekte investieren und seine Kupferproduktion ausbauen zu wollen.

Investitionen in japanische Aktien zahlen sich für Buffett aus

Erstmals hatte die Holding im August 2020 Investitionen in die fünf Unternehmen offengelegt. Seitdem haben sich die Aktienkurse im Durchschnitt mehr als verdoppelt. Dies bedeutet eine deutliche Outperformance: Im selben Zeitraum haben der Nikkei-Index ebenso wie der S&P 500 um lediglich rund 20 % zugelegt. Die Legende aus Omaha zeigt sich von den Unternehmen überzeugt. Diese seien Berkshire Hathaway „sehr ähnlich“: sie besäßen „sehr viele verschiedene Dinge“.

Die gute Performance ist auch auf die Energie- und Bergbausparten der Unternehmen zurückzuführen, die zuletzt von steigenden Rohstoffpreisen profitieren konnten. Mitsui (WKN: 853656, ISIN: JP3893600001) etwa besitzt 6 % des brasilianischen Unternehmens Vale. Der Hauptgrund für Buffetts Einstieg dürfte jedoch der Value-Charakter der Firmen sein. Im Durchschnitt sind die fünf Unternehmen mit ihrem Buchwert und dem sechsfachen ihres Jahresgewinns bewertet.

Japanischer Aktienmarkt günstig bewertet?

Alle Unternehmen generieren einen starken Cashflow und schütten diesen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Anteilseigner aus. Die Durchschnittliche Dividendenrendite liegt bei rund 3 %.

Möglicherweise hat sich Warren Buffett seinen ganz persönlichen Carry Trade gebaut. Im Dezember emittierte Berkshire Hathaway Schuldverschreibungen in japanischen Yen zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,1 %, wie unter anderem das Wall Street Journal berichtete.

Der japanische Aktienmarkt gilt als relativ moderat bewertet, was das Interesse an einer Aufstockung der Investitionen erklären könnte. So wird der japanische Topix-Index laut S&P Global Market Intelligence mit dem 13,3-Fachen der prognostizierten Gewinne gehandelt. Dieser Wert liegt unter dem zehnjährigen Durchschnitt (14,8).

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