Russlands Ausschluss aus Swift

Auswirkungen des Ukraine Krieges für die deutsche Wirtschaft

GoldGeldWelt Redaktion - 02.03.2022

Die Vereinigten Staaten, Frankreich, Kanada, Italien, das Vereinigte Königreich und Deutschland haben gemeinsam beschlossen, die russischen Banken von Swift auszuschließen. Mit weiteren Sanktionen gegen die russische Zentralbank sowie gegen Oligarchen im Umfeld von Wladimir Putin soll Russland zusätzlich geschwächt werden.

Die Bundesregierung kündigte an, dass dadurch internationale Finanzströme verhindert werden, auf die Institute angewiesen sind, um ihre globalen Aktivitäten zu unterstützen. Der Ausschluss russischer Finanzinstitute aus Swift könnte dazu führen, dass der Handel mit dem Westen weitestgehend eingeschränkt wird.

Swift wurde entwickelt, um Finanzinstituten eine sichere internationale Kommunikation zu ermöglichen. Sind Banken von Swift ausgeschlossen, ist der Zugang zum globalen Markt massiv erschwert.

Spielraum der russischen Zentralbank weiter einschränken

Die Länder haben daneben beschlossen, die Möglichkeiten der russischen Zentralbank zur Stützung des Wechselkurses bei internationalen Finanztransaktionen weiter einzuschränken.

Einer der Gründe dafür ist, Russland daran zu hindern, seine staatlichen Reserven zur Finanzierung seines Krieges zu verwenden.

Die Sanktionen müssen noch vom EU-Ministerrat formal gebilligt werden. Um eine zügige Umsetzung zu gewährleisten, soll eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den USA und der Europäischen Union eingerichtet werden.

Auswirkungen des Ukraine Krieges auf europäische Unternehmen

Ein Swift-Ausschluss trifft sowohl russische Unternehmen als auch direkt ihre europäischen Handelspartner. Schließlich wird der internationale Zahlungsverkehr deutlich erschwert.

Sanktionen – betroffene Branchen in Deutschland

Die Handelsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland erscheinen zunächst überschaubar. Doch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges werden viele deutsche Unternehmen und Branchen treffen.

Am meisten dürften folgende Branchen betroffen sein:

Chemieindustrie

Der Chef des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) warnt bereits davor, was passieren wird, wenn wegen der Ukraine Krise Europa nicht mehr genug Gas erhalten wird. Die wirtschaftlichen Aussichten für energieintensive Branchen wie die Chemieindustrie werden sich in diesem Fall deutlich verschlechtern.

Schon jetzt lastet der Energiepreis erheblich auf den Schultern der Chemie- und Pharmaindustrie. Derzeit werden mehr als 3 Millionen Tonnen Erdgas pro Jahr von der Industrie als Rohstoff verwendet.

Luftverkehr

Die europäischen Unternehmen hatten sich nach der Corona-Flaute gerade auf einen Neustart im Luftverkehr vorbereitet. Nun müssen Lufthansa und andere Fluggesellschaften ihre Flugpläne über Fernost umstellen.

Alternativrouten nach Südasien sind teurer und zeitaufwendiger, als die regulären Routen und führen zu einem höheren Kraftstoffverbrauch.

Maschinenbau

Russland ist ein wichtiger Markt für deutsche Maschinenbauer. Es lag im vergangenen Jahr auf Platz 9 der wichtigsten Abnehmerländer und es gingen Maschinen im Wert von 5,5 Milliarden Euro ins Land.

Branchen, die vom Ukraine-Krieg nur geringe Auswirkungen erwarten

Der Ukraine-Krieg wird voraussichtlich nur geringfügige Auswirkungen auf die

  • Banken-,

  • Automobil- und

  • Tourismusbranche haben.

Die meisten deutschen Banken haben ihr Russland-Engagement in den letzten Jahren deutlich reduziert. Deutsche Bank und Commerzbank bezeichnen ihr Geschäft dort als überschaubar.

Der Exportanteil der Automobilindustrie beträgt aktuell lediglich 1,7 Prozent.

Der VDA befürchtet allerdings, dass Schließungen von Produktionsstätten deutscher Unternehmen in Russland und der Ukraine die Lieferketten unterbrechen könnten.

Reiseveranstalter melden steigende Buchungen für Ziele rund um das Mittelmeer wie Spanien, Griechenland oder die Türkei. Auch im eigenen Land macht man gerne Urlaub. Die direkten Auswirkungen des Ukraine Krieges dürften daher für die Tourismusbranche begrenzt sein.

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