Hedgefonds sitzen auf Leerverkaufspositionen

Silber: Läuft gerade ein großer Short Squeeze?

GoldGeldWelt Redaktion - 14.09.2022

Läuft auf dem Silbermarkt gerade ein großer Short Squeeze ab? Hedgefonds sitzen auf Leerverkaufspositionen in großem Stil. Der Markt steigt plötzlich dynamisch an und testet eine wichtige Chartmarke.

Ein Blick auf den Silberkurs zeigt seit einigen Tagen eine bemerkenswerte Dynamik. Schloss eine Feinunze Silber noch am 06. September bei 17,98 USD, testete der Markt bereits am 12. September – also vier Handelstage später – die psychologisch wichtige Marke von 20 USD. Auch wenn das Überschreiten dieser Marke im späten Dienstagshandel durch eine Korrektur zunächst unterbrochen wurde, spricht manches gegen eine gewöhnliche Kursschwankung.

Starker Dollar schwächt Edelmetalle – aber wie lange noch?

Der Preis für Silber hat sich in den letzten Monaten schwach entwickelt. Anfang März wurden noch fast 27 USD pro Feinunze gezahlt. Danach ging es – vor allem vom Frühjahr bis in den Hochsommer – deutlich abwärts. Ein wesentlicher Grund dafür ist der starke US-Dollar in Verbindung mit der zunehmend restriktiven Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve.

Hedgefonds haben deshalb sowohl am Silber- als auch am Goldmarkt ihre bullishen Positionen zurückgefahren und bearishe Positionen aufgebaut. Analysten merken nun an: Im Dollar könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen, die Shortseller auf den Edelmetallmärkten massiv unter Druck setzen könnten.

Besonders deutlich wird dies bei Silber. Der Preis ist binnen weniger Handelstage in der Spitze um mehr als 11 % gestiegen. Dass der Markt nun die 20 USD Marke testet, ist möglicherweise auf einen bereits laufenden Short Squeeze zurückzuführen.

Rohstoffanalysten von TD SECURITIES jedenfalls bemerkten in einem am Montag veröffentlichten Bericht, dass die Unterbrechung des US-Dollar Aufschwungs auch den Aufbau von Shortpositionen bei Marktteilnehmern ins Stolpern gebracht habe. Diese Shortpositionen waren bei Silber zuletzt auf den höchsten Stand seit 2019 gestiegen. Nun trennen sich viele Marktteilnehmer offenbar von Shortpositionen auf dem Silbermarkt.

Commitments of Traders-Bericht: Netto-Shortpositionen bei Silber steigen in einer Woche um 17 %

Wie der Commitments of Traders-Bericht der CFTC für die Woche zum 6. September – also vor dem jüngsten Kursaufschwung – zeigt, haben Marktteilnehmer die Zahl der Longpositionen auf 33.857 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg um 2.718 Kontrakte.

Die Zahl der Shortpositionen stieg jedoch noch deutlich schneller um 6.430 Kontrakte auf 58.600 Comex-Silber-Futures. Daraus ergibt sich eine Netto-Shortposition bei Silber in der Größenordnung von 24.743 Kontrakten – ein Anstieg von mehr als 17 % gegenüber der Vorwoche. Zugleich handelte es sich um die dritte Woche in Folge, in der die Zahl bearisher Nettopositionen stieg.

Jim Wyckoff, Senior Technical Analyst bei Kitco.com etwa, sieht Hinweise darauf, dass ein Marktboden erreicht sei. Auch Nicky Shiels, Leiter der Metallstrategie bei MKS sieht für Silber kurzfristig Spielraum nach oben. Mittel- und langfristig sei jedoch die Weiterentwicklung des US-Dollar entscheidend für den Markt.

Aus Sicht von Silberproduzenten und Silberentwicklern wirken steigende Preise mit Hebel

Steigende Silberpreise könnten auch die Aktien von Silberproduzenten, Developern und Explorern beflügeln. Diese Unternehmen profitieren von höheren Rohstoffpreisen häufig mit einem beträchtlichen Hebel.

Ein Unternehmen, dessen Entwicklung wir aktuell genau verfolgen, ist Southern Silver Exploration Corp. (TSX-V: SSV, WKN: A12BX1, ISIN: CA8438142033). Das kanadische Silber-Entwicklungsunternehmen betreibt in der mexikanischen Provinz Durango ein weit fortgeschrittenes Silberprojekt von Weltklasse.

Kürzlich veröffentlichte Southern Silver eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung des Projekts "Cerro Las Minitas" und taxierte den Nettogegenwartswert der Mine auf 349 Millionen USD nach Steuern und die interne Rendite auf 17,9 %. Diese Annahmen basieren auf einem sogenannten Basisszenario mit einem Silberpreis von 21,95 USD pro Feinunze (42 % der errechneten Einnahmen des Projekts entfallen auf Silber).

Das Unternehmen hat auch Zahlen für Szenarien mit höheren Silberpreisen veröffentlicht – und offenbart damit eine starke Hebelwirkung. Ein Preisanstieg um 15 % im Vergleich zum Basisszenario würde den Nettogegenwartswert der Mine auf 561 Millionen USD und die interne Rendite auf 24,4 % erhöhen. Im Fall einer nachhaltigen Erholung des Silbermarkt des könnte es dazu kommen. Insbesondere eine härtere Gangart der anderen großen Zentralbanken gegen die Inflation könnte den Höhenflug des Greenback beenden.

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