April 2020

Corona-Crash: Wie geht es weiter?

- 06.04.2020

Das Corona-Virus - und mehr noch die zur Eindämmung der Seuche getroffenen Maßnahmen - bringen die Weltwirtschaft in arge Bedrängnis. Die Börse hat das erkannt und entsprechend reagiert: Innerhalb von nur drei Wochen sind DAX und Dow Jones um fast 40% eingebrochen – der schnellste Crash dieser Größe in der Geschichte. Die Gretchenfrage lautet nun: Haben wir das Schlimmste damit bereits überstanden? Oder war das erst der Anfang?

Dummerweise lässt sich diese Frage nur von einem Hellseher zuverlässig beantworten. Und damit leider nicht von uns im IAC. Schon in normalen Zeiten ist die Frage, ob die Börse in einigen Wochen oder Monaten höher oder tiefer stehen wird als heute, nicht seriös zu beantworten. Warum sollte das in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen anders sein?

Langfristig steigt die Börse - allen Krisen zum Trotz. Kurzfristige Prognosen hingegen waren, sind und bleiben an der Börse unmöglich. Daran ändern auch die derzeit zahlreichen Expertenmeinungen nichts. Das belegt schon der Blick auf die Spannweite der aktuellen Prognosen: Die reichen abhängig vom jeweils befragten Experten vom erst noch bevorstehenden Jahrhundert-Crash bis zur bereits jetzt vorliegenden Jahrhundert-Kaufchance. Welcher Prognose man Glauben schenken will, muss man als Anleger selbst entscheiden und ist damit genauso schlau wie zuvor.

Dummerweise aber verfangen Prognosen bei Anlegern gerade jetzt ganz besonders gut, da sie vermeintliche Sicherheit über die zukünftige Entwicklung suggerieren. Und Sicherheit ist unter verunsicherten Investoren aktuell stark gefragt. Tatsächlich aber sind Prognosen über die weitere Entwicklung derzeit sogar brandgefährlich. Die „Behavorial Finance“, also die Wissenschaft von der Psychologie der Anleger, hat bewiesen: Anleger schenken für gewöhnlich der Prognose Glauben, für die sie sich zuvor bereits unterbewusst entschieden haben. Optimisten glauben der Prognose von der Jahrhundert-Kaufchance, Pessimisten hingegen der Prognose zum Jahrhundert-Crash. Und da man die eigene Meinung durch die Prognose jetzt auch von einem Experten schwarz auf weiß bestätigt findet, hat man eine klare Vorstellung von der Zukunft und damit die so brennend gewünschte Sicherheit. Dummerweise eine trügerische Sicherheit über die weitere Entwicklung, denn die ist derzeit eben höchst unsicher.

Auch wenn wir wissen, dass die Frage nach der weiteren Entwicklung gerade jetzt vielen auf der Seele liegt, möchten wir uns im IAC nicht an Prognosen über die nahe Zukunft beteiligen. Langfristig steigt die Börse sowieso. Besonders besorgte Anleger werden sich mit dieser Binsenweisheit jedoch kaum beruhigen lassen. Folglich kommen wir um eine Lageeinschätzung nicht herum. Statt Kaffeesatz-Leserei schlagen wir jedoch eine zielführendere, wenn auch emotional und intellektuell deutlich anspruchsvollere Vorgehensweise vor: das Denken in Szenarien.

Optimistisches Szenario

Experten, die den Tiefkurs an der Börse bereits gekommen sehen und darum zum Einstieg blasen, haben folgende Argumente: Zwar wird die Wirtschaft durch Corona einen starken Rückschlag erleiden, doch das ist natürlich auch den Börsianern längst klar. Eben wegen der stark verdüsterten Aussichten für die Wirtschaft bezahlen sie ja für die Unternehmen an der Börse in der Spitze nur noch 60% dessen, was sie vor fünf Wochen zu zahlen bereit waren. Ein Abschlag, der sich gewaschen hat und bereits eine extrem negative Wirtschaftsentwicklung für die kommenden Monate vorwegnimmt. Die Börse ist nun einmal ein Frühindikator und läuft der Wirtschaft seit jeher voraus. Nicht umsonst heißt es daher: „Buy on bad news“ bzw. „Kaufe bei schlechten Nachrichten“, denn dann sind die Kurse tief.

Außerdem gilt für erfolgreiche Anleger: „Gerate nie in Panik. Und wenn doch, sei der Erste“. Dafür ist es aber angesichts der bereits grassierenden Panik und Kursabschlägen von in der Spitze 40% viel zu spät. Allemal, wenn man bedenkt, dass die Unternehmen im DAX bei rund 8.000 Index-Punkten gerade mal noch zu ihrem Buchwert notieren. Das ist der Wert, der sich erlösen lässt, wenn man alle Vermögenswerte eines Unternehmens - Immobilien, Fabriken, Flugzeuge, Lagerbestände, Patente usw. - verkaufen und die Schulden abziehen würde. Ein Aktienkurs unter diesem Buchwert macht keinen Sinn, da ein Käufer das Unternehmen dann für weniger Geld übernehmen könnte, als ihm die Zerschlagung der Firma inklusive dem Verkauf der Vermögenswerte einbringen würde. Das aber wäre ein sogenannter „free lunch“ – ein risikoloser Gewinn. Genau den kann es an der Börse aber eigentlich nicht geben, denn sonst würde ja jeder zugreifen. Der Buchwert ist daher denklogisch die untere Preisgrenze für ein Unternehmen bzw. seinen Aktienkurs. In früheren Krisen hat der DAX daher hier stets seinen Tiefpunkt erreicht.

Was die Wirtschaft angeht, wird zudem schon alles nicht so schlimm kommen, wie die Pessimisten befürchten. Die fünf Wirtschaftsweisen prognostizieren für Deutschland eine Rezession von rund 5% - und damit sogar leicht weniger als in der Finanzkrise 2008. Die Rettungsmaßnahmen der Politik stellen hingegen alles bislang Gesehene in den Schatten: Olaf Scholz plant zur Stützung der deutschen Wirtschaft eine Rekordverschuldung von fast 160 Milliarden Euro - viermal so viel wie in der Finanzkrise 2009. Trump multipliziert das Ganze gleich nochmal auf 1,2 Billionen US-Dollar und will sogar Helikoptergeld verteilen: jeder US-Bürger soll einen Scheck über mind. 1.000 Dollar erhalten, um damit einzukaufen und die Wirtschaft anzukurbeln.

Regierungen, EU und die EZB ersäufen die Krise also gemeinsam in so viel Liquidität bzw. Rettungs-Milliarden, dass man sich angesichts des krisen- und produktionsausfallbedingt verknappten Waren- und Dienstleistungsangebots ernsthaft um ein Anziehen der Inflation sorgen muss. Genau die aber würde die Preise von Aktien als Sachwerten nach oben spülen.

Und was die Zahlen der Corona-Infizierten angeht: Die werden natürlich noch weiter steigen. Aber schon in Kürze werden die drakonischen Maßnahmen der Regierungen Wirkung zeigen. Ohne soziale Kontakte kann sich das Virus nicht weiter ausbreiten, das hat sich auch in China gezeigt, wo die Seuche bereits zum Stillstand gekommen ist. Es ist außerdem nur eine Frage der Zeit, bis ein Impfstoff oder ein Medikament gegen Corona entwickelt wird. Und sei es nur eines, dass die Sterblichkeitsrate senkt und dem Virus damit seinen Schrecken nimmt. Die Börse hat mit ihrem 40%-Blitz-Crash daher völlig übertrieben. Sie ist damit nicht nur für eine Erholung auf den Indexstand von vor dem Corona-Crash Mitte Februar gut – allein daraus ergibt sich ein Kurspotenzial von über 60%. Die historische Liquiditätsflut durch Rettungspakete nie gesehenen Ausmaßes könnte die Börse in den kommenden Monaten sogar noch weit über alte Höchstkurse hinaustreiben. Es bietet sich daher aktuell an der Börse eine Jahrhundert-Kaufchance!

Pessimistisches Szenario

Auch die Pessimisten führen plausible Argumente ins Feld: Führende Virologen gehen davon aus, dass ein Impfstoff nicht vor 2021 entwickelt sein wird. Viel zu spät, um den exponentiellen Corona-Ausbruch zu stoppen. Die Zahl der Infizierten und Toten wird daher weltweit weiter steigen und es in jedem Fall nötig machen, Kontakt- und Ausgangssperren noch eine lange Zeit aufrecht zu erhalten, mit katastrophalen Folgen für die Wirtschaft. Anders als die fünf Wirtschaftsweisen mit ihrem 5%-Rezessions-Szenario prognostiziert das renommierte Münchner ifo-Institut daher im schlimmsten Fall eine Rezession von über 20%. Das wäre die "Mutter aller Rezessionen" und fast viermal so stark wie in der Finanzkrise 2009.

Ohnehin hat die aktuelle Situation einen gravierenden Unterschied zu damals: 2009 hatten wir eine Finanz- und Schuldenkrise. Die ließ sich mit frisch gedrucktem Geld lösen bzw. aufschieben. Heute hingegen steht die Realwirtschaft still. Daran ändern auch unzählige Rettungsmilliarden nichts. Für Geschäfte, die nicht öffnen, Airlines, deren Flugzeuge am Boden bleiben und Fabriken, deren Fließbänder stillstehen, ist es eine Frage der Zeit, bis sie pleite sind. Denn viele Kosten wie Mieten, Zinsen usw. laufen weiter, während die Einnahmen auf Null fallen. Diese ökonomische Gesetzmäßigkeit macht auch vor großen Unternehmen nicht halt. Wenn die Firmen ihre Zinsen und Kredite nicht mehr bedienen können, werden auch die Banken ins Straucheln geraten.

Um das um jeden Preis zu verhindern, haben Regierungen, EU und die EZB zwar historisch einmalige Rettungspakete auf den Weg gebracht. Das wird aber nichts helfen, da viele EU-Staaten sich noch nicht einmal von der Euro-Krise erholt haben und heute selbst hoch verschuldet sind. Ausgerechnet die am höchsten verschuldeten EU-Länder stehen jetzt auch noch im Epizentrum der Corona-Krise und stehen quasi still. Das können Italien, Spanien & Co. nicht überleben. Diese Länder sind anders als seinerzeit Griechenland zu groß, um von der EU gerettet zu werden. Uns stehen daher europaweit Bank- und Staatspleiten sowie letztlich der Zerfall des Euros bevor. Diese Krise hat ein historisches Ausmaß und reiht sich ein zwischen Finanzkrise, Zweitem Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise von 1929. Die Börse quittierte diese Krisen mit Verlusten zwischen 50 und 80%. Der aktuelle Kurseinbruch von in der Spitze bislang 40% dürfte daher noch lange nicht der Boden sein.

Unsere Schlussfolgerung: Qualitätsaktien, aber mit Absicherung !

Haben Sie, liebe IAC-Anleger, sich in einem der beiden Szenarien mehr wiedergefunden als in dem anderen? Dann besteht Ihre Herausforderung jetzt darin, sich selbst zu hinterfragen. Wenn selbst die angesehensten Virologen sich streiten, ob wir den Corona-Ausbruch eindämmen können, oder ob sich am Ende unausweichlich bis zu 70% der Bevölkerung infizieren wird, und wenn selbst die führenden Wirtschafts-Experten sich nicht einig sind, ob uns eine Rezession von 5% oder die "Mutter aller Rezessionen" von über 20% bevorsteht: Wie sollten wir, Sie und ich, die Antwort darauf kennen, geschweige denn unser sauer Erspartes darauf verwetten?

Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden ausschließlich dem pessimistischen Szenario Glauben schenken und Ihre Aktien mitten im Crash verkaufen. Und dann kommt es doch anders als gedacht und die Börse setzt zeitnah zu einer atemberaubenden Erholung an mit Tagesgewinnen, wie wir sie jüngst gesehen haben, von über 10% - den stärksten seit 1933 ! Und Sie wären nicht dabei. Und auch nicht bei der Verdoppelung oder Vervierfachung, die die Börse nach dem jüngsten Crash in den kommenden 10 Jahren vor sich haben könnte. Stattdessen hätten Sie nahe des Tiefpunktes verkauft, einen unnötigen Verlust realisiert und müssten den Kursen zukünftig beim Steigen hinterherschauen. So erging es bereits denjenigen, die vor 10 Jahren mitten in der Finanzkrise die Nerven verloren und ihre Aktien verkauft haben. Können Sie sich diesen Schmerz vorstellen?

Aber vielleicht sind Sie ja auch unerschütterlicher Optimist. Und weil Sie Stein und Bein auf eine baldige Börsenerholung schwören, kratzen Sie ihr gesamtes Vermögen zusammen, um es jetzt in Qualitätsaktien zu investieren. Langfristig werden Sie damit auf alle Fälle richtig liegen. Aber kurzfristig ist an der Börse laut Börsenaltmeister André Kostolany bekanntlich alles möglich, auch das Gegenteil. Doch wie lange könnten Sie im von Ihnen unerwarteten, aber eben durchaus möglichen Fall einer Ausweitung der Corona-Krise bis hin zu reihenweisen Bank- und Staatspleiten sowie dem Zerfall des Euros ruhig bleiben? Und wie ärgerlich wäre es für Sie, dass Sie zu den dann noch viel niedrigeren Börsenkursen als heute kein Geld zum günstigen Aufstocken Ihrer Qualitätsaktien mehr hätten und Sie eine Jahrhundertchance an sich vorbeiziehen lassen müssten?

Im IAC kommen wir daher zu dem Ergebnis, dass jede einseitige Festlegung auf eines der beiden Szenarien – starkes Erholungs- oder weiteres Crash-Szenario – auf Sicht der kommenden Monate ein hohes Risiko mit sich bringt, falsch zu liegen. Den einzigen Schutz vor dieser aktuell hohen Unsicherheit bietet eine Strategie, mit deren Ergebnis man in beiden Szenarien leben kann. Und die lautet: Qualitätsaktien ja, aber mit (Teil-)Absicherung.

Unsere Absicherung im IAC konkret

Im IAC haben wir daher bereits Anfang Februar, und damit zwei Wochen vor Beginn des Corona-Crashs, rund 50% unseres Depots abgesichert. Details dazu hatten wir bereits erläutert im Depotbericht „Absicherung greift“. Unsere bisherige Bilanz: Während Dax und Dow Jones im Crash-Zeitraum 20.02.2020 bis 20.03.2020 in der Spitze fast 40% eingebrochen sind, betrug der Kursrückgang bei uns im IAC nur rund 15%.

Kursentwicklung im Corona-Crash:

IAC Aktien Global, Dax und Dow Jones vom 20.02. bis 20.03.2020

Die 50%-Absicherung unseres Depots besteht derzeit weiter. Allerdings haben sich die Absicherungskosten angesichts des stark gestiegenen Risikos deutlich erhöht. Auf der Schattenseite unserer Absicherung steht daher mittlerweile, dass wir an Kurserholungen an der Börse derzeit nur zu rund 70% partizipieren. Sicherheit hat nun einmal ihren Preis. Allerdings: Wer in Abwärtsphasen weniger verliert, braucht später auch nur weniger aufzuholen. Und sollte es an der Börse vor dem endgültigen Überwinden der Corona-Krise zuvor doch noch weiter abwärts gehen – und das ist nun einmal nicht auszuschließen – würde unser Vorsprung vor Dax und Dow Jones sogar noch weiter steigen.

Hinzu kommt: Bereits jetzt haben wir aus unserer bisherigen Absicherung eine Entschädigung in Höhe von fast 20 Millionen Euro erhalten. Geld, das wir nun zur Verfügung haben, um unsere teils stark gefallenen Qualitätsaktien günstig aufzustocken.

Qualitätsaktien ja, Bank-Aktien nein !

Noch ein Aspekt erscheint uns erwähnenswert: Im IAC setzen wir seit jeher auf 50 internationale Qualitätsaktien aus unterschiedlichsten Branchen. Diese breite Streuung gibt uns derzeit die größtmögliche Sicherheit. Wer weiß schon, in welchem Land das Corona-Virus als nächstes zuschlägt oder welche Branche sich noch infiziert?

Unsere Unternehmen haben zudem beste Chancen, auch die schwerste Wirtschaftskrise zu überstehen. Schließlich benötigt die Menschheit auch weiterhin Essen, Trinken, Hygieneartikel, Medikamente, Mobiltelefone und Internetzugang. Unsere Konzerne wie Nestlé, Coca-Cola, Procter & Gamble, Pfizer, Apple und Google sind die Weltmarktführer in diesen Bereichen. Viele von ihnen werden als Gewinner aus der Krise hervorgehen, weil kleinere Mitbewerber die Krise schlicht nicht überleben werden.

In Bezug auf Bank-Aktien haben wir hingegen starke Bedenken, gerade wenn man eine weitere Eskalation der Krise nicht ausschließt. Bereits die Finanzkrise 2009 hat gezeigt, dass Banken bei schweren Wirtschaftskrisen schnell in Existenznot geraten. Während andere Unternehmen bzw. deren Aktien Sachwert-Charakter haben, weil die Firmen Immobilien, Fabriken, Patente, Markenrechte, Vorräte usw. besitzen, gilt dies nicht für Banken. Deren wesentlicher Vermögenswert besteht aus Forderungen, also aus Geld, das sie an Privatkunden, Unternehmen und Staaten verliehen haben. In einer schweren Wirtschaftskrise werden diese Forderungen uneinbringlich. Die Banken laufen daher Gefahr, dauerhaft einen großen Teil ihres Vermögens zu verlieren, bis hin zum Totalverlust. Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank hatten aus diesem Grund bereits in der Finanzkrise über 90% an Wert verloren und sich nie wieder erholt. Beide Aktien haben sich auch jetzt in der Corona-Krise wieder innerhalb von nicht einmal vier Wochen mehr als halbiert. In vielen Fonds machen Bank- und Finanzaktien einen Großteil des Depots aus. Im MSCI Welt-Aktien-Index sind die sogenannten „Financials“ mit 18% sogar die am höchsten gewichtete Branche. Im IAC hingegen machen wir aus vorgenannten Gründen einen großen Bogen um Bank-Aktien. Wir besitzen nicht eine einzige.

Anleger sollten das derzeit krisenbedingt hohe Risiko der Banken auch bei der Anlage ihrer sonstigen Ersparnisse berücksichtigen. Es macht keinen Sinn, aus Angst vor einer weiteren Verschärfung der Corona-Krise sein Geld aus Sachwerten wie Immobilien, Gold oder Qualitätsaktien abzuziehen und es auf dem Bankkonto in vermeintlicher Sicherheit zu wägen. Sollte sich die Krise, wie von diesen Anlegern erwartet, tatsächlich verschärfen und zu einer Finanzkrise mit Bankpleiten ausweiten, wären Ersparnisse bei der Bank jenseits der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro vom Totalverlust bedroht. Im Falle einer Staatspleite steht sogar diese staatlich garantierte Einlagensicherung infrage.

Diese schmerzhafte Erfahrung haben unsere Eltern und Großeltern hierzulande in den letzten 100 Jahren bereits zweimal gemacht: bei der Währungsreform 1924 infolge der großen Inflation nach dem ersten Weltkrieg und der Spanischen Grippe. Sowie bei der Währungsreform 1948 infolge des Zweiten Weltkriegs. Mit Sachwerten wie Aktien, Immobilien oder Gold konnte man sein Vermögen hingegen selbst über diese Krisen hinweg erhalten. Aus dieser Erfahrung heraus hat sich die Volksweisheit gebildet „Sachwert schlägt Geldwert“.

Fazit:

Im IAC sehen wir die aktuelle Corona-Krise differenziert: Ob sich die Krise noch weiter ausweitet zu einer historischen Gesundheits-, Wirtschafts- und Börsenkrise, oder ob wir zumindest an der Börse bereits das Schlimmste überstanden haben, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Anleger sollten daher, anstatt eine durch Angst oder Gier geprägte einseitige Sichtweise auf die Krise einzunehmen, auf rationales Denken in Szenarien umschalten.

Unabhängig davon, wie es kurzfristig weitergeht: Langfristig wird sich die Börse auch von dieser Krise erholen und neuen Rekorden entgegeneilen. Kurzfristig aber ist die Lage von erhöhter Unsicherheit geprägt. Im IAC haben wir uns daher bereits vor Ausbruch der Krise für ein temporär erhöhtes Sicherheitsniveau entschieden und unser Depot zu 50% abgesichert. Diese Absicherung besteht fort, lässt uns aber im Falle einer kurzfristigen Entspannung der Lage bis auf Weiteres nur zu rund 70% an einer Kurserholung teilhaben. Da wir die hohen Börsenverluste der letzten Wochen dank Absicherung stark begrenzen konnten, benötigen wir zu unseren alten Höchstständen aber auch eine deutlich geringere Kurserholung als bspw. DAX und Dow. Im Falle einer weiteren Abwärtsbewegung würde sich unser Vorsprung hingegen sogar noch weiter ausbauen.

Unsere aktuelle Ausrichtung im IAC bietet Anlegern damit die Möglichkeit, jetzt günstig zu bereits stark gefallenen Börsenkursen in Qualitätsaktien einzusteigen, ohne dabei das volle Risiko bei weiter fallenden Kursen tragen zu müssen.

Wir danken allen unseren Investoren für ihr Verständnis. Offenbar wird unsere erhöhte Sicherheitsorientierung gerade jetzt in der Krise von der überragenden Mehrheit aller IAC-Anleger getragen. Während Anleger andernorts aktuell in Scharen aus ihren Investments fliehen und viele Fonds hohe Mittelabflüsse beklagen, verzeichnen wir im IAC mitten in der Krise sogar Netto-Mittelzuflüsse. Ein derart besonnenes Verhalten beeindruckt uns selbst. Wir können uns in der Krise keine besseren Anleger vorstellen.

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GoldGeldWelt Gastautor

ist Geschäftsführer der TOP Vermögensverwaltung und des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). Sein Spezialgebiet sind internationale Qualitätsaktien. Durch jahrzehntelange Erfahrung als institutioneller und privater Investor hat Jörg Wiechmann eine herausragende Kapitalmarktexpertise aufgebaut, die er in seinem IAC Monatsbericht und auf GoldGeldWelt regelmäßig teilt.

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