Drei Tipps für finanziellen Erfolg in schwankenden Märkten

Volatilität ist ein schlechter Indikator für das Risiko einer Anlage

GoldGeldWelt Redaktion - 04.01.2016

Bankberater tun es, Portfoliomanager tun es und viele sicherheitsbedürftige Kleinanleger tun es heute leider auch schon intuitiv: Sie setzen Preisschwankungen (Volatilität) bei Geldanlagen mit Risiko gleich. "Nonsense" sagt Warren Buffet, einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten.

Der gesunde Menschenverstand

Stell dir vor, du investierst heute einmalig 1000 € für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge mit einem Anlagehorizont von 30 Jahren. Was ist dir wichtiger: Dass die Kurve der Wertentwicklung einer Anlage möglichst wenige Zacken hat oder dass am Ende möglichst viel herauskommt? Die Frage klingt banal aber mal ehrlich: die meisten von uns würden sich schon sicherer fühlen, wenn die Kurve möglichst wenig wackelt... Also suchen wir uns anhand der Daten der letzten Jahre (die nebenbei bemerkt manchmal wenig über die zukünftige Entwicklung aussagen) möglichst stabile, "sichere" Anlagen wie Staatsanleihen, die womöglich nicht einmal die Inflation kompensieren. Die Festlegung auf Anlagen mit möglichst niedriger Volatilität bringt uns Anlegern vor allem eines: Return-Free Risk.

Ich möchte in diesem Artikel mit drei Tipps zur Minimierung von Anlagerisiken Lösungsvorschläge anbieten, die ich selbst anwende, um Renditewunsch und Sicherheitsbedürfnis zu vereinen. Doch zunächst ein kleiner Exkurs zu Volatilität und Risiko...

Über das Dogma Volatilität sei Risiko und seine Kritik

Nach der vom US-amerikanischen Ökonom Harry Markowitz, seinem Schüler William Sharpe und Merton Miller veröffentlichten Portfoliotheorie, die unter anderem auf Markowitz' Arbeiten aus dem Jahr 1952 zurückgeht, wird Risiko bei Wertpapieren als Volatilität definiert. Kurz bevor die Theorie im Jahr 1990 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde, erschien in der Zeitschrift Die Bank unter der Überschrift "Risiko ist nicht gleich Volatilität" ein kritischer Beitrag des Ökonomen Michael Keppler. Keppler warnte davor, dass diese Theorie verstärkt Einfluss auf das Portfoliomanagement gewinnen könnte. Er sollte Recht behalten.

Zwar wurde Markowitz' Portfoliotheorie seitdem weiterentwickelt und ergänzt, dennoch hat sich die Annahme, Volatilität sei mit Risiko gleichzusetzen zu einem zweifelhaften Dogma beim Umgang mit Wertpapieren entwickelt. Michael Keppler demonstriert in seinem Artikel "Risiko ist nicht gleich Volatilität" eindrucksvoll den Trugschluss, dass sich Risiko durch Volatilität messen lasse:

"Angenommen, eine Aktie steigt in einem Monat um 10 Prozent, im nächsten Monat um 5 Prozent und im darauffolgenden Monat um 15 Prozent. Ein Investment in dieser Aktie wäre auf Basis der Standardabweichung der monatlichen Erträge als riskanter einzustufen als eine Aktie, die in jedem Monat kontinuierlich um 15 Prozent fällt. Während der Besitzer des »riskanten« Titels 32,8 Prozent verdient, verliert der Anleger im zweiten Papier im gleichen Zeitraum 38,6 Prozent seines Kapitals; er kann sich jedoch damit trösten, daß dieser Verlust vollkommen »risikolos« zustandekam, denn die Standardabweichung ist in seinem Fall Null." - Michael Keppler

Warren Buffet und sein Partner Charlie Munger lehnen die Definition von Risiko als Volatilität als "nonsense" ab. Für die beiden Starinvestoren hat Risiko vor allem damit zu tun, ob man Geld verliert oder nicht und ist zudem untrennbar mit der geplanten Haltedauer einer Anlage verbunden.

Tipp 1/3 zur Minimierung von Anlagerisiken: Werde finanziell mündig und erwachsen.

Selbst wer sein Geld nicht anlegt, sondern vermeintlich sicher auf dem Bankkonto belässt, legt es in Wahrheit doch an - denn er leiht es der Bank. Die meisten Menschen legen durch Ehrgeiz im Job einen großen persönlichen Fokus darauf, Geld zu verdienen aber einen unterproportionalen Fokus darauf es zu mehren bzw. nicht wieder zu verlieren. Damit sind sie einem echten finanziellen Risiko ausgesetzt, nämlich finanzieller Unmündigkeit und Abhängigkeit von "Experten", deren Expertise und Vertrauenswürdigkeit man selbst nicht einschätzen kann.

Wenn ich nur einen Tipp geben dürfte, finanzielle Risiken zu minimieren, dann wäre es dieser: Bilde dich weiter! Wenn du acht Stunden am Tag für Geld arbeitest, investiere eine weitere Stunde um finanziell mündig und erwachsen zu werden. Wer seine Ersparnisse einem Bankberater anvertraut, der Provisionen für den Verkauf firmeneigener Finanzprodukte erhält, ist selbst schuld, wenn "unvorhersehbare Ereignisse" das eigene hart erarbeitete Vermögen (Altersvorsorge!) langsam oder schnell vernichten.

Wir leben in einer großartigen Zeit, in der im Internet praktisch alle nötigen Informationen zur finanziellen Weiterbildung für jedermann zugänglich sind. Hab keine Angst vor der Vielzahl an Informationen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit der Zeit immer besser im Herausfiltern von Informationen wird, die wirklich wichtig sind und selbst zunächst unwichtig erscheinende Informationen lohnen sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.

Um eigene gute und nachhaltige Anlageentscheidungen treffen zu können ist schon ein solider Bildungsgrad zum Thema Geld notwendig, außerdem muss man up-to-date bleiben. Wer keine Zeit und Lust hat selbst zum Experten zu werden, sollte sich aus Respekt vor der eigenen Arbeit und dem somit verdienten Geld zumindest die finanzielle Bildung aneignen, um entscheiden zu können, wem man sein finanzielles Wohlergehen wirklich anvertrauen kann. Wenn du die Strategie deines Vertrauenspartners zum Thema Geld nicht verstehst, weißt du nicht genug und gehst unüberschaubare Risiken ein.

Tipp 2/3 zur Minimierung von Anlagerisiken: Nutze Volatilität aktiv für dich.

Lass dich nicht von Finanzmathematikern verwirren, die für ihre Modelle einen perfekten Markt mit für jeden zugänglichen, unendlich schnellen Informationen zugrunde legen, sondern besinne dich auf deinen gesunden Menschenverstand und kaufe Anlagen (genau wie Artikel im Supermarkt) im Sonderangebot, das heißt wenn sie unterbewertet sind. Mache dir Volatilität zum Freund.

Natürlich ist zur Identifikation unterbewerteter Anlagen Expertise nötig, denn manchmal sind z. B. Aktien gerade besonders "günstig", weil entsprechende Unternehmen kurz vor der Pleite stehen. Hier kommt deine eigene finanzielle Bildung oder die deines Vertrauenspartners ins Spiel.

Buy low, sell high ist das Erfolgsrezept jedes überdurchschnittlich erfolgreichen Anlegers und sollte bei Anlageentscheidungen viel mehr im Fokus stehen. Die Schönheit an diesem Konzept ist, dass wer günstig kauft, gleichzeitig sein wahres Risiko minimiert, nämlich das Risiko Geld zu verlieren. Der Milliardär Rick Rule erklärt, dass man wenn man antizyklisch günstig in sehr gute und solide(!) Firmen einsteigt, das Potenzial nach oben höher ist als das nach unten und somit Wert entsteht.

goldgeldwelt.de Artikel: Goldaktien heute 90% weniger riskant als 2011 (Rick Rule), Okt. 2015

“Great opportunities in natural resources occur once per decade. They occur at the bottom of a ‘bear market’ and this ‘bear market’ is the most severe that I have seen since the mid 1980's. That suggests a very dramatic recovery.” - Rick Rule (2015)

Als antizyklischer Investor interessiere ich mich zurzeit vor allem für Edelmetall- und Rohstoffinvestments. Mein persönlicher Fokus liegt aufgrund meiner momentan hohen Risikobereitschaft, meiner fortgeschrittenen Kenntnisse und meines großen Interesses am Mining Business bei eher spekulativen, kleinen Unternehmen. Doch auch weniger spekulative Aktienanlagen bei Edelmetall- und Rohstoffinvestments werden grade für "pennies on the dollar" günstig gehandelt. Wenn du mehr über aussichtsreiche Edelmetall- und Rohstoffinvestments erfahren möchtest, kannst du goldgeldwelt.de hier abonnieren und mich gerne per Mail kontaktieren.

Tipp 3/3 zur Minimierung von Anlagerisiken: Versichere dich mit physischem Silber!

Regelmäßige Leser von goldgeldwelt.de wissen, dass ich überzeugt davon bin, dass uns in einigen Jahren der nächste weltweite Börsencrash erwartet. Zwar spekuliere ich an internationalen Aktienmärkten um Geld zu verdienen, gleichzeitig bin ich aber auch ein Verfechter davon, physische Edelmetalle als Versicherung sicher (extern, nicht Zuhause) zu lagern.

"I think the next one [financial crisis] is the big one." – Peter Schiff

Suche dir einen Edelmetallhändler, der gute Konditionen im Tafelgeschäft anbietet oder bestelle direkt online Silbermünzen (z. B. bei goldsilbershop.de). Physische Silbermünzen, die möglichst nah am Spotpreis des Rohstoffes verkauft werden halte ich momentan für ein hervorragendes Investment und in jedem Fall für eine sehr risikoarme Versicherung, die immer einen Wert haben wird.

Die Volatilität sollte dich beim Kauf von Silbermünzen als Versicherung wenig kümmern. Ich selbst kümmere mich überhaupt nicht um Preisschwankungen, die erst sichtbar werden, wenn man auf z. B. die Entwicklung innerhalb eines Monats hereinzoomt. Sollte der Preis weiter fallen, sei dankbar für die neuen Chancen.

Michael Keppler (1990):

Risiko ist nicht gleich Volatilität. Erschienen in: Die Bank - Zeitschrift für Bankpolitik und Bankpraxis. November 1990, Nummer 11, S. 610-614

Handelsblatt (2012): Die Deutschen fallen auf Sicherheit herein.

Dr. Rainer Zitelmann (2015): Reich werden und bleiben - Ihr Wegweiser zur finanziellen Freiheit. Finanzbuchverlag, 2. Auflage 2015.

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